So war der Heidetag 2023

Die BN-Kinder- und Jugendgruppen haben beim großen Aktionstag auf der Südlichen Fröttmaninger Heide mit viel Elan eigene Stände betreut und unzählige Passanten über selbstgemachte Schilder informiert.

Ein besonderes Anliegen der Kinder und Jugendlichen war es, zu erklären, warum Hundekot (überall) unbedingt eingesammelt werden muss und v.a. in der Heide auf gar keinen Fall liegen bleiben darf.

Daneben gab es für alle viel zu entdecken und zu bestaunen:

Rote bemalte Eier (aus Stein) gebettet in Weidennestern sollen überall in der Heide auf die aktuelle Brutsaison der Bodenbrüter (z.B. Feldlerche) aufmerksam machen.

Sorgfältig recherchierte Infotafeln erklären allen Interessierten, warum es immer wichtig ist, Hundekot nicht einfach liegen zu lassen.

Infostand der Kinder- und Jugendgruppen am Aussichtspunkt "Heideblick".

Alle Passanten waren eingeladen, unter Anleitung der Kinder Origami-Frösche und -Kröten zu falten.

Natur entdecken und dabei auch noch Gutes tun bei einem Mini-CleanUp

Mit Becherlupen konnten Passanten auch die kleinsten Details der Heide erkunden.

Hundekot -> Wiesentod: Magerrasen wird durch Hundehaufen massiv überdüngt und für immer zerstört.

Wer genau hinsah, konnte die eigentlichen Stars der Heide hautnah bewundern. Hier einen Molch.

Eigentlich ist es nicht erlaubt, die Wege zu verlassen. Aber in der Umweltbildungszone darf man ganzjährig an die Tümpel herantreten und auf Entdeckungstour gehen.

Hier soll bald ein Schild den Gang durch das Brutgebiet untersagen. Viele Besucher*innen wissen außerdem nicht, dass die Heide als ehemaliger Militärübungsplatz noch immer Bereiche aufweist, die nicht entmunitioniert sind.

Bilderrätsel: Wie viele Kröten kannst Du entdecken? Erdkröten sind übrigens für ihre ausgedehnten Wanderungen im Frühjahr bekannt.

Gestatten: Ein Laubfrosch (Foto: Amphibien-Freunde).

Laichschnüre, vermutlich von einer Erd- oder Wechselkröte.

Unfreiwillige PR: Auch wenn dieses Ei vermutlich nicht aus einem Bodenbrüternest stammt, macht es doch auf die Verwundbarkeit aller Vogelnachkommen aufmerksam.

Leider passiert es immer wieder, dass Biker durch die Tümpel fahren und dabei auch nicht vor Schutzdämmen Halt machen.

Wer erinnert sich an diesen Frosch? Genau: ein Laubfrosch (Foto: Amphibien-Freunde). Er hängt gerne in der Ufervegetation ab und kann mit den Saugnäpfen an seinen Füßen sogar Büsche und Bäume beklettern.

Laubfroschlaich (Foto von März 2023)

Entdeckst Du den Teichmolch mit seinem hohen, welligen Rückenkamm und den auffälligen Punkten? (In Bayern steht er auf der Vorwarnliste)

Ein Wechselkrötenpaar auf der Suche nach der perfekten Wasserstelle (In Bayern vom Aussterben bedroht; Nachtaufnahme der Amphibien-Freunde von April 2023).

(Kröten-)Laichschnüre.

Der Heideflächenverein hat mit der Sicherung einiger Tümpel begonnen, um ein Durchfahren oder Betreten zum Schutz der Amphibien zu verhindern.

Wechselkröten inmitten ihrer Laichschnüre (Foto: Amphibien-Freunde, April 2023). Nicht nur das Aussehen, sondern auch das Trällern dieser Krötenart ist einmalig und sticht aus jedem Froschkonzert heraus.

Eine rufende Wechselkröte bei Nacht (Foto: Amphibien-Freunde, Mai 2023).

Auch der Feldhase ist ein Bewohner der Südlichen Fröttmaninger Heide.

Junge Krötenquappen.

Nicht alle Motive ergeben an diesem Tag eine schöne Nahaufnahme.

Junge Krötenquappen in einer Pfütze.

Keine bemalten Steine: Echtes Nest von Bodenbrütern (vermutlich Fasan, Foto aus Garching)

Willkommene Gäste: Schafherden grasen zwei Mal im Jahr bestimmte Heideflächen ab, schützen diese so vor Verbuschung und sichern damit den vielen Bewohnern ihren Lebensraum.

Neue Wegemarkierungen: Alle Wege entlang der Holzpfosten dürfen genutzt werden.

Gebiete hinter diesen Holzbalken hingegen sind für Menschen wie Hunde absolut Tabu.

Nur wenn sich alle an diese wichtigen Regeln halten, können wir Menschen uns auch weiterhin an diesem Natur-Juwel erfreuen. Foto: Amphibien-Freunde.

06.05.2023

Neben dem Hundekotthema informierten die Kinder (und auch viele fleißige Eltern) mit Flyern und Schildern über bedrohte Bodenbrüterarten wie die Feldlerchen, die darauf angewiesen sind, dass gerade jetzt in der Brutzeit Menschen und Hunde die Wege nicht verlassen. Auch (stark) bedrohte Amphibien wie Wechselkröten, Laubfrösche und Molche brauchen dringend mehr Schutz und Vorsicht auf dem Gelände: Ihr Laich liegt momentan oft ungeschützt in sonnig gelegenen Pfützen direkt auf dem Weg. Biker und Hunde sollten die Gewässer auf der Heide nicht durchqueren, denn der aufgewirbelte Schlamm kann Laich und Kaulquappen ersticken und/oder verpilzen.

Auch andere Naturschutzorganisationen sowie der Heideflächenverein als Veranstalter haben sich an diesem Aktionstag mit Infoständen und einer geführten Wanderung (BN Ortsgruppe München) beteiligt, um auf die Besonderheiten in Flora und Fauna aufmerksam zu machen.

Nur wenn sich alle an die wichtigen Regeln halten, kann der Rückgang der Heidebewohner gebremst werden und wir Menschen dürfen weiterhin diese Perle der Natur erfahren und genießen.

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