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Brennen

Kleinbrennen im Münchner Norden

Ein Formenschatz aus ehemaligen Flussrinnen, Flutmulden, Kleinterrassen und kaum bewachsenen Kiesbänken ist sichtbares Zeugnis der einst weit verzweigten Isar und ihrer Auenlandschaft im Münchner Norden. Bäche folgen heute den alten Isarrinnen. Kleine und große Heideflächen im Auwald (Brennen genannt) markieren alte Trockenstandorte. An vielen Stellen besteht oder bestand ein kleinräumiges Mosaik aus Feucht- und Trockenbiotopen.

Bedeutung der Brennen

Die Trockenstandorte beheimaten ein erstaunliches botanisches Inventar, genannt seien die Enzianart Tausendgüldenkraut, Helmknabenkraut, Zweiblattorchidee, Karthäusernelke, Gekielter Lauch, Heideröschen. Die besondere Bedeutung und Schönheit der Auenheiden liegen oft in ihrer unmittelbaren Nähe zu Feuchtflächen: Klappertopf und Karthäusernelke wachsen unweit von Wasserschwertlilien. Auch faunistisch stehen die Brennen nicht zurück. Käfer, charakteristische Tagfalter (z.B. Bläulinge) oder verschiedene Wildbienenarten tragen zudem durch ihre weiträumige Bestäubungsarbeit zur genetischen Vielfalt und zum Erhalt der Pflanzenvielfalt mit bei. Die Brennen wurden früher landwirtschaftlich genutzt und einmal im Jahr gemäht. Für eine größere macht das heute der Landschaftspflegverband Freising. Die meisten Brennen im Landkreis München sind nach der Nutzungsaufgabe leider nahezu vollständig verbuscht.

Naturschutzbeitrag

Die Herausforderung für die Naturschutzbehörden, den Forst und die Verbände besteht darin, die übrig gebliebenen Reste zu sichern, als Kleinbrennen zu erhalten und soweit möglich miteinander zu verbinden. Die Ortsgruppe Garching hat einen kleinen Anteil der Aufgabe übernommen und pflegt seit Sommer 2004 eine etwa 2500 Quadratmeter große Auenwiese mit trockenen und nassen Anteilen in Abstimmung mit dem Forst. Verbuschte Randbereiche wurden aufgelichtet, abgelagertes Astholz entfernt. Die Wiese wird seither jährlich gemäht. Die stellenweise heranrückenden Neophyten wurden zurückgedrängt. Auch eine erste botanische Bestandsaufnahme erfolgte. Etwa 100 Stunden Arbeit seit letzten Sommer. Für drei Kleinstbrennen, die teilweise knapp außerhalb des Landkreises München liegen, begannen die Arbeiten der Ortsgruppe im Oktober 2005. Die kleinen Trockenbiotope beleben als „Trittsteinverbund“ der größeren Brennen die Auenvielfalt. Eine Erfolg versprechende Aufgabe im Sinne der Erhaltungsziele des FFH-Gebiets Isarauen.

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